Am 27. Februar 2025 wagten die Auszubildenden der Physiotherapie den Sprung ins kalte Wasser – im wahrsten Sinne des Wortes. Im Fach Hydro- und Balneotherapie, das sich mit der Anwendung von Kälte- und Wärmetherapien befasst, kam der spontane Wunsch auf, das Eisbad selbst auszuprobieren.
Was als theoretische Auseinandersetzung mit den Indikationen und Kontraindikationen von Kälteanwendungen begann, mündete schließlich in einem Workshop beim Freiburger Verein Eisbaden, bei dem die angehenden Physiotherapeuten die faszinierenden (und herausfordernden) Effekte von Eisbädern hautnah erlebten. Warum Eisbaden? Was bringt es eigentlich, sich freiwillig in eiskaltes Wasser zu stürzen? Die Antwort ist vielschichtig: Kälteanwendungen haben eine nachgewiesene Wirkung auf den Körper, insbesondere in Bezug auf Regeneration, Durchblutung und mentale Stärke.
Studien und Praktiker sprechen von einer Verbesserung des Immunsystems, einer schnelleren Muskelregeneration und einer verbesserten Stimmung. Doch wie fühlt es sich wirklich an, sich diesen extremen Temperaturen auszusetzen? Die Vorbereitung – Theorie trifft Praxis Bevor es ins eisige Nass ging, erhielten die Auszubildenden eine theoretische Einführung zu den grundlegenden Prinzipien der Kältetherapie: Was sind die Indikationen und Kontraindikationen für Kälteanwendungen?
Welche Vorteile hat das Eisbaden für den Körper? Und was passiert eigentlich physiologisch, wenn der Körper mit so extrem niedrigen Temperaturen konfrontiert wird? Doch das war erst der Anfang. Die Teilnehmer lernten auch Atemtechniken nach Wim Hof, die darauf abzielen, die mentale Stärke zu fördern und die physiologische Reaktion des Körpers auf Kälte zu kontrollieren. Diese Atemübungen sollten ihnen helfen, das Eisbad besser zu überstehen und das Beste aus der Erfahrung herauszuholen. Der Sprung ins kalte Wasser Bei strahlendem Sonnenschein ging es schließlich zur Dreisam, wo die Gruppe an den Fischtreppen auf das eiskalte Wasser wartete.
Mit einer Temperatur von gerade einmal 6,8 Grad Celsius war der Einstieg in das Wasser alles andere als ein Spaziergang. Die Reaktionen waren eindeutig – es gab Schnappatmung, einige Flüche und eine ordentliche Portion Überwindung. Doch was dann geschah, überraschte alle. Trotz der anfänglichen Schmerzen und der hohen Hemmschwelle hielten die Auszubildenden das Eisbad durch – zwei Minuten lang. Es war nicht nur der körperliche Schmerz, der sie herausforderte, sondern vor allem die mentale Stärke, die es brauchte, um in diesem Moment zu bleiben und nicht sofort wieder herauszuspringen.
Ein gemeinschaftliches Erlebnis Was half ihnen dabei, durchzuhalten? „Wir haben uns gegenseitig motiviert, und das hat sehr geholfen, es durchzuziehen“, erzählt eine der Teilnehmerinnen. Trotz der anfänglichen Schwierigkeiten war der Austausch untereinander eine wichtige Stütze. In solchen Momenten zeigte sich, wie wertvoll Teamgeist und gegenseitige Unterstützung sind. Für manche war das Eisbaden eine echte Herausforderung, ein Sprung aus ihrer Komfortzone: „Ich fand es schon sehr heftig und gar nicht in meiner Komfortzone, aber vielleicht mache ich es manchmal. War schon irgendwie cool.“
Und auch wenn es anfangs nur schmerzhaft war, berichteten alle, dass die Atemtechniken ihnen geholfen haben, den Schmerz zu lindern und das Erlebnis angenehmer zu machen: „Am Anfang tat es einfach nur weh, die Atemtechniken haben es dann aber leichter gemacht.“ Das Fazit – Ein erfrischendes Erlebnis Was bleibt von dieser Erfahrung? „Es hat mich ziemlich Überwindung gekostet, aber danach hatte ich Energie für den ganzen Tag.“
Diese Aussage bringt die Erfahrung auf den Punkt: Der mentale Effekt eines Eisbadens ist nicht zu unterschätzen. Viele der Teilnehmer waren sich nach dem Event einig, dass das Eisbaden nicht nur eine interessante therapeutische Methode ist, sondern auch eine Möglichkeit, sich selbst neu herauszufordern und die eigene Grenzen zu erweitern. Für einige könnte das Eisbad in Zukunft sogar ein fester Bestandteil ihrer Regenerationsroutine werden.
Und wer weiß – vielleicht wird es für den ein oder anderen sogar eine Methode, um nicht nur den Körper, sondern auch die mentale Stärke zu trainieren. Es bleibt die Frage: Würdest du den Sprung ins kalte Wasser wagen?