Mit einem spannenden Projekt sind die Physiotherapie-Auszubildenden der Klasse Phy-15 in das Thema „Arbeitsmedizin“ eingestiegen. Sie haben die Küche der Bioteria und die Arbeitsabläufe dort unter die Lupe genommen und anschließend einen Workshop für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bioteria-Teams ausgearbeitet.
Arbeitsplatzanalyse in der Küche
Gemüse schneiden, Schnitzel klopfen, Küchenmaschinen bedienen und reinigen, am Multifunktionskocher Fleisch braten, Lebensmittel und Geschirr transportieren: Die Aufgaben in der Bioteria sind vielfältig. Einige sind mit anstrengenden, teilweise lange gleichbleibenden Haltungen und sich wiederholenden Bewegungen verbunden. Besonders für den Rücken kann das manchmal sehr belastend sein und zu Schmerzen und Fehlhaltungen führen.
Eine Stunde lange haben die Physiotherapie-Auszubildenden gemeinsam mit Dozentin Anke Zimmermann in der Bioteria-Küche verbracht und dort die verschiedenen Arbeitssituationen und Arbeitsabläufe beobachtet und mittels Fotos und Videos dokumentiert.
Das Bildmaterial haben die Auszubildenden anschließend analysiert und darauf aufbauend die Inhalte für den Workshop erarbeitet. Dieser fand noch am selben Nachmittag statt.
Der Workshop: Verbesserungsvorschläge und Ausgleichsübungen
Los ging es mit einem Kurzvortrag über die Anatomie und Pathologie des Rückens. Darin erfuhren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bioteria u. a., wie die Bandscheiben aufgebaut sind und warum langes Stehen problematisch und ausreichend Bewegung so wichtig ist.
Anschließend gingen Anke Zimmermann und die Auszubildenden mit den Workshop-Teilnehmern nach und nach die in den Videos und Fotos dokumentierten Situationen durch, zeigten positive Beispiele und machte auf kritische Punkte aufmerksam. Die im Vorfeld erarbeiteten Verbesserungsvorschläge stellten sie den Bioteria-Mitarbeitern vor und diskutierten mit diesen die Umsetzbarkeit. Oft sind es kleine Veränderungen der Bewegungen, die schon erhebliche Erleichterungen bringen. Gegebenheiten am Arbeitsplatz lassen sich hingegen nicht immer ohne weiteres ändern. In diesem Fall können Ausgleichsübungen Abhilfe schaffen.
Einige davon konnten die Bioteria-Mitarbeiter im zweiten Teil des Workshops ausprobieren. An verschiedenen von den Physiotherapie-Auszubildenden vorbereiteten Stationen lernten sie außerdem Übungen zur Stärkung der tiefen Rückmuskulatur kennen, übten rückenfreundliches Heben von Lasten und aufrechtes Sitzen und konnten in einem Quiz nochmal ihr Wissen prüfen.
Mit zahlreichen Anregungen gingen die Teilnehmer aus dem Workshop. Jetzt wird es vor allem darum gehen, diese in den Arbeitsalltag zu integrieren. Damit das leichter fällt, bekommen sie tatkräftige Unterstützung von den angehenden Physiotherapeuten: Bis Schuljahresende machen diese einmal wöchentlich mit dem Bioteria-Team Ausgleichsgymnastik, damit diese die Erfahrungen aus dem Workshop vertiefen und verinnerlichen können.