Am 7. Februar war Alexandra Haag zu Gast im Unterricht des Kurses PHY20-2 und hat ihr Kinderbuch Paula und die Zauberschuhe vorgestellt.
Das Buch gibt einen Einblick in den Alltag eines Kindes mit Zerebralparese. Die fünfjährige Paula erzählt darin von ihrer Familie und ihren Freund*innen. Sie erklärt ihre Spastik und setzt sich mit ihren medizinischen Therapien und ihren Orthesen auseinander. Dabei zeigt sie ihre Gefühle wie Freude, Angst, Traurigkeit und Wut, weiß aber auch was sie will und zeigt, was sie kann.
Alexandra Haag ist Physiotherapeutin, Sonderpädagogische Fachlehrerin für körperliche und motorische Entwicklung und Ärztin. Mit ihrem Buch besucht sie Grundschulen und Kindergärten und hält dort Mitmachlesungen. Immer dabei: ein Rollator, Orthesen und Paulas Kuscheltier Lamm Lola. All das hatte sie auch bei ihrem Besuch an der ANGELL Akademie dabei. Sie las den Auszubildenden einige Kapitel aus dem Buch vor, zeigte dazu die jeweiligen Illustrationen und erläuterte, wie sie bei ihren Mitmachlesungen die Kinder mit einbezieht und sie beispielsweise den Rollator und die Orthesen ausprobieren lässt.
Unsere Auszubildenden haben sich im Unterricht bei Dozentin Hanna Tempel ausführlich mit dem Thema Zerebralparesen beschäftigt und im Praktikum Kinder mit unterschiedlichen Formen der Zerebralparese erlebt und physiotherapeutisch mit ihnen gearbeitet. Der Kurs hat Therapiemöglichkeiten besprochen und dabei gelernt, dass es keine Standardbehandlungen gibt, sondern verschiedene Ideen und Konzepte und dass das Ziel immer eine individuelle Behandlung sein sollte, bei der die Alltagsaktivitäten des Kindes und sein Umfeld im Mittelpunkt stehen und dass Integration und Partizipation ganz wichtig sind. Die Unterrichtseinheit mit Alexandra Haag ermöglichte den Auszubildenden nochmal einen etwas anderen Zugang zum Thema und einen Blick über den rein physiotherapeutischen Tellerrand hinaus.
Paula und die Zauberschuhe hat Alexandra Haag, wie sie selbst sagt, geschrieben, weil es bisher keine Bücher über Kinder mit Zerebralparese gab. Eingeflossen sind darin Erfahrungen, Ideen und Vorstellungen von Kindern mit und ohne Zerebralparese, Eltern, Freund*innen, Therapeut*innen, Pädagog*innen, Psycholog*innen, Student*innen der Medizin und der Sozialen Arbeit und zufällig befragten Menschen. Das Buch soll einen Beitrag zur Inklusion leisten und die Anerkennung von Vielfalt fördern – beides Themen, die Alexandra Haag sehr am Herzen liegen.
Zerebralparese bezeichnet eine Gruppe von Symptomen mit Bewegungsstörungen und Muskelsteife (Spastik). Sie wird verursacht durch Fehlbildungen des Gehirns, die während der Gehirnentwicklung vor der Geburt oder durch einen Gehirnschaden vor, während oder kurz nach der Geburt entstehen.
(Quelle: https://www.msdmanuals.com )