Konstruktion eines Turms aus Schaschlikspießen und Paketschnur

In diesem Schuljahr ist das Technische Gymnasium ab Klasse 8 an der ANGELL Akademie gestartet.

20 Schüler*innen haben sich für diese Fachrichtung entschieden und befassen sich nun vier Stunden pro Woche in ihrem Profilfach mit technischen Fragestellungen – in der Theorie, vor allem aber auch in der Praxis. Denn Techniklehrerin Tanja Unger ist sich sicher: Nur durch selber machen, bleibt Gelerntes auch wirklich hängen. Und deshalb lernen die Schüler*innen in ihrem Unterricht vor allem projektorientiert.

„Anhand kleinerer Projekte lernen die Schüler*innen Dinge zu analysieren, zu planen und schließlich umzusetzen. Da heißt, die Schüler*innen bekommen ein kleines Bauprojekt, fertigen dafür technische Zeichnungen an, lernen, welche Werkzeuge es gibt, wie man diese benutzt und dann lernen sie natürlich die praktische Anwendung.“

Dafür wird in den nächsten Wochen ein komplett neu gestalteter und sehr gut ausgestatteter Technikraum zur Verfügung stehen, der allen Schüler*innen einen eigenen Arbeitsplatz mit Werkbank und alle möglichen Handwerkzeuge und Maschinen bietet. Bevor sich die Schüler*innen in die ersten Projekte stürzen, lernen sie natürlich erst einmal den sachgerechten und sicheren Umgang mit den Werkzeugen. Um an Bohrmaschine und Dekupiersäge arbeiten zu können, machen die Schüler*innen außerdem einen Geräteführerschein.

Für das erste Projekt hat Tanja Unger schon einen Plan: „Ich werde mit den Schüler*innen Tischtennisschläger herstellen. Dabei werden die Schüler*innen alle Schritte von der Planung bis zum fertigen Schläger durchlaufen. Die Schüler*innen machen eine Materialplanung, fertigen eine technische Zeichnung an, sägen die Tischtennisschläger mit der Laubsäge aus, bearbeiten die Hölzer für den Griff, kleben alle Einzelteile zusammen und dürfen zum Schluss über CAD-Schnittstelle ihren Namen eingravieren.“

In weiteren Projekten werden die Schüler*innen nach und nach verschiedene Arbeitstechniken und Werkzeuge kennenlernen und mit unterschiedlichen Werkstoffen wie Holz, Metall und Kunststoff arbeiten. Geplant ist auch, ein paar technische Systeme, wie beispielsweise eine Fahrradmechanik, zu zerlegen und sich die einzelnen Komponenten und ihre Funktionen anzuschauen.

Grundsätzlich legt das Technische Gymnasium der ANGELL Akademie einen gestaltungstechnischen Schwerpunkt aber auch andere technischen Bereiche, wie etwa die Elektronik oder Mechatronik werden mit der Zeit dazukommen und in die Projekte einfließen. In Klasse 9 werden die Schüler*innen voraussichtlich den Grundriss eines Hauses plane und kommen dann zum Beispiel auch mit Haustechnik in Berührung.

Doch egal in welchen technischen Bereich sich die Schüler*innen gerade bewegen, immer geht es um die Verbindung von Theorie und Praxis. Das ist es auch, was Tanja Unger am Technischen Gymnasium so gut gefällt. Besonders geeignet ist das Technische Gymnasium darum für alle, die neben einer Begeisterung für Technik auch eine Begeisterung fürs Machen mitbringen.

Turmkonstruktion aus Schaschlikspießen und Paketschnur

Mit Begeisterung haben sich die 8.-Klässler*innen dann auch im Rahmen eines kleinen Wettbewerbs an ihre erste Konstruktionsaufgabe gemacht: Sie sollten aus Schaschlikspießen und Paketschnur einen ein Meter hohen Turm bauen, der möglichst leicht und gleichzeitig möglichst stabil ist. Dabei konnten sie nicht nur etwas über die Gesetzmäßigkeiten der Statik und verschiedene Knotentechniken lernen, sondern auch, dass es ziemlich unterschiedliche Bauweisen gibt und manchmal mehrere Anläufe braucht, um zum gewünschten Ergebnis zu kommen.

Wichtig ist es Tanja Unger, immer wieder zu betonen, dass sich das Technische Gymnasium gleichermaßen an Mädchen und Jungen richtet: „Die können das nämlich beide gleich gut!“ Und so freut sie sich, dass sich immerhin drei Mädchen in diesem Schuljahr fürs Technische Gymnasium ab Klasse 8 an der ANGELL Akademie und damit für ein sehr praktisches und anwendungsorientiertes Fach entschieden haben.

„Die Schüler*innen benutzen ihre Hände sehr viel. Sie lernen jede Menge praktische Anwendungen, sie lernen, wie man kleine Modelle baut, wie man eine Säge benutzt und welche unterschiedlichen Arten von Sägen es gibt. Das Schöne ist, dass die Schüler*innen etwas schaffen und dadurch einen ganz anderen Output haben, als in anderen Fächern. Ich glaube, dass dieses Machen und Schaffen ganz viele fasziniert.“

Zum Machen und Schaffen werden die Schüler*innen des Technischen Gymnasiums jede Menge Gelegenheiten haben und sich dabei ein umfangreiches fachliches und technisches Wissen und handwerkliche Fertigkeiten aneignen. Doch darüber hinaus möchte Tanja Unger ihren Schüler*innen vor allem eins vermitteln: die Freude am Gestalten, Umsetzen und Werken.

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