Tanja Unger gibt uns in einem Interview einen Einblick in die Profilfächer des Technischen Gymnasiums.
Nicht nur das Technische Gymnasium ist neu an der ANGELL Akademie, sondern auch Lehrerin Tanja Unger. Seit diesem Schuljahr unterrichtet sie Gestaltungs- und Medientechnik sowie Computertechnik. Wie genau der Unterricht aussieht und welche Interessen man mitbringen sollte, verrät sie uns in einem Interview.
Frau Unger, können Sie sich kurz vorstellen?
Mein Name ist Tanja Unger und bin seit diesem Schuljahr an der ANGELL Akademie mit dem ehrgeizigen Ziel das Profil Gestaltungs- und Medientechnik hier aufzubauen und zu integrieren. Neben meiner Tätigkeit an der Schule, bin ich auch noch selbstständig mit einem Atelier für Produkt, Raum und Modell. Ich mache eine Mischung aus Möbel-, Produktdesign, Innenarchitektur, Szenographie und Kunst und diese Erfahrungen fließen natürlich auch in meinen Unterricht mit ein.
Sie unterrichten Gestaltungs- und Medientechnik (GMT), sowie Computertechnik (CT). Wie kamen Sie dazu?
Ich war eine Zeit lang als Lehrbeauftrage an der Hochschule in Stuttgart tätig und wollte wieder zurück in die Lehrtätigkeit, weil mir die Arbeit mit jungen Menschen einfach gefehlt hat. Durch Zufall habe ich entdeckt, dass es jetzt auch das Fach „Gestaltungs- und Medientechnik“ an Schulen gibt und habe mich bei der ANGELL Akademie beworben. Das Fach ist eine Mischung aus Medien- und Produktdesign und trifft dementsprechend genau meinen Bereich. Das hat den Vorteil, dass ich viele Erfahrungen aus dem Projektarbeitsbereich in den Unterricht mitbringen und an die Schüler*innen weitergeben kann.
Was genau macht man im Gestaltungs- und Medientechnik-Unterricht?
Das Fach besteht eigentlich aus zwei Kernbereichen. Der erste Kernbereich ist „Mediendesign“, das heißt alles was mit Druckmedien zu tun hat. Man lernt, Flyer, Broschüren oder Poster zu erstellen, aber auch Anwendungen für digitale Medien. Hier wird vor allem mit Photoshop, inDesign und Illustrator gearbeitet. Der zweite Kernbereich umfasst alles aus dem Produktbereich. Also die Produktgestaltung und -darstellung, sowie die technische bzw. zeichnerische Umsetzung. Die Schüler*innen arbeiten dann mit CAD-Programmen, mit denen sie 2D Pläne zeichnen, sowie 3D modellieren. Es ist also ein extrem breit gefächertes Fach.
Und was macht man im Computertechnik-Unterricht?
Hier geht es um die Software. Im Bereich Mediendesign sind das vor allem die Programme Photoshop, Illustrator und inDesign. Im Produktbereich eine CAD-Software.
Welches Fach macht Ihnen am meisten Spaß und wieso?
Aus meinem Herzen raus bin ich ein praktischer Mensch, darum macht mir angewandte GMT am meisten Spaß und ich freue mich schon sehr auf die Modell-Bau Lektion.
Wird in den technischen Fächern eher praktisch mit Computern, Tablets und Programmen gearbeitet oder mehr theoretisch?
Bis das nötige Grundwissen da ist, wird zunächst viel theoretisch gearbeitet. Im Laufe der Zeit wird es aber immer praktischer, bis die Schüler*innen irgendwann mehr und mehr an Projekten arbeiten.
Technische Gymnasien werden mehrheitlich von Jungen besucht, würden Sie den Schulzweig auch Mädchen ans Herz legen?
Natürlich. Ich liebe es Material, wie Holz in der Hand zu halten oder an der Säge zu stehen und habe eine totale Faszination dafür. Ich freue mich immer, wenn sich auch Mädels für technische Sachen begeistern. In der Regel sind sie auch sehr gut, vor allem im kreativen und gestalterischen Bereich.
Welche Interessen sollte man haben, wenn man aufs TG möchte?
Motivation, technisches Interesse, sowohl für die praktische Umsetzung als auch für Software und natürlich Interesse an Gestaltung. Ich glaube das Schöne an dem Profilfach ist, dass man die Chance hat unterschiedliche Bereiche und Arbeitsweisen des gestalterischen Arbeitens kennenzulernen.
Muss ich, wenn ich auf das TG möchte, technische Vorkenntnisse mitbringen?
Nein, ein gewisses Interesse sollte man natürlich mitbringen und der Rest wird einem beigebracht.