Tanja Unger unterrichtet seit letztem Schuljahr an der ANGELL Akademie. Ihre Fächer: Gestaltungs- und Medientechnik und Technik. Im Interview über Teams verrät sie, welcher Tätigkeit sie neben ihrem Beruf als Lehrerin nachgeht und wie diese Erfahrungen in ihren Unterricht einfließen.
Welche Tätigkeit üben Sie neben Ihrem Beruf als Lehrerin aus?
Ich komme ursprünglich aus der Innenarchitektur mit einer Mischung aus Produkt- und Möbeldesign. Bevor ich Lehrerin wurde, war ich schon einige Jahre selbstständig und das bin ich parallel immer noch. Ich habe ein kleines Atelier, das Atelier Unger. In diesem entwerfe ich Produkte, Möbel, Räume und Szenografien und biete den Kunden eine Entwurfsdienstleistung, in der ich meine Kompetenzen kombiniere. Vor Kurzem hat in Freiburg im Güterbahnhofsareal ein gastronomischer Betrieb eröffnet, den ich komplett gestaltet habe.
Warum haben Sie sich für diese Tätigkeit entschieden?
Ursprünglich hatte ich eine Ausbildung als Chemielaborantin, die ich aber nicht angetreten habe, weil ich gemerkt habe, dass mein Herz für die Gestaltung schlägt. Ich liebe das kreative Schaffen und bin deshalb im Innenarchitektur-Studium an den Hochschulen in Stuttgart und Halle komplett aufgegangen. Parallel zur Innenarchitektur habe ich viele Projekte im Möbel- und Produktdesign gemacht, weil es dabei viel um Herstellungstechniken geht und mich das sehr interessiert. Der typische Alltag als Angestellte in einem Büro ist nicht so meins, deshalb wollte ich ausprobieren, was ich selbst auf die Beine stellen kann.
Wie kam es, dass Sie dann Lehrerin wurden? Wie kamen Sie an die ANGELL Akademie?
Während der Selbstständigkeit habe ich schon öfter unterrichtet. Als ich noch in Halle an der Hochschule war, habe ich als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Lehre gearbeitet. Dann bin ich nach Freiburg umgezogen und hatte parallel einen Lehrauftrag an der Hochschule in Stuttgart. Das war jedoch mit den Fahrtzeiten sehr aufwendig und hat sich nicht mehr gelohnt. Den Umgang mit den Menschen und die Lehre habe ich dann allerdings vermisst. Durch einen Zufall habe ich die Stellenanzeige der ANGELL Akademie gesehen und wurde Lehrerin.
Inwiefern hilft Ihnen Ihr Praxishintergrund für Ihren Beruf als Lehrerin? Wie fließen diese Erfahrungen in Ihre Arbeit ein?
Durch die Selbstständigkeit habe ich viel an Erfahrung gewonnen, was alles machbar ist, was funktioniert und was nicht. Ich kann dadurch Gestaltung gut beurteilen und den Schüler*innen fachlich weiterhelfen. Zudem bin ich viel um die Welt gereist und habe ziemlich viele Menschen kennengelernt. Wahrscheinlich hilft mir das im Umgang mit unterschiedlichen Schüler*innen.
Was macht Ihnen an Ihrer Arbeit besonders viel Spaß?
Meistens die praktischen Projekte, wenn man auch Zeit hat, etwas auszuprobieren. Die Schüler*innen kommen dabei aus sich heraus und entwickeln sich weiter. Ich finde es toll, wenn man merkt, dass sie etwas nicht nur machen, weil sie es müssen, sondern eine Faszination daran finden.
Was liegt Ihnen beim Unterrichten besonders am Herzen?
Definitiv die praktische Erfahrung und auch eine persönliche Beziehung zu meinen Schüler*innen. Gestaltung ist oft auch etwas sehr Persönliches, man gibt dabei etwas von sich preis. Mir ist wichtig, eine Beziehung zu ihnen aufzubauen und zu sehen, wie sie sich weiterentwickeln.