Kim Wurster besucht derzeit die 11. Klasse des sechsjährigen Wirtschaftsgymnasiums an der ANGELL Akademie. Im November letzten Jahres hat sie im Rahmen eines Hilfsprojektes zwei Wochen in einem Waisenhaus in Uganda verbracht. Im Interview über Teams gibt sie uns Einblicke in ihre Erfahrungen.
Wie bist du auf die Idee gekommen, bei einem Hilfsprojekt mitzumachen?
Ein Freund von mir, der früher auch hier auf der Schule war, hat eine Firma, die in Kenia produziert. Er kennt dort verschiedene Leute, unter anderem auch Mitarbeiter*innen aus einem Waisenhaus. Er hat mir erzählt, dass er dort wieder hingeht und mich gefragt, ob ich mitkommen und helfen will. Allerdings gab es dort Coronafälle, weshalb wir dann zu einem Partnerwaisenhaus nach Uganda gegangen sind.
Wie lief die Organisation deines Einsatzes konkret ab?
Wir haben vorab alles direkt mit den Mitarbeiter*innen des Waisenhauses abgeklärt. Das hat problemlos geklappt. Die Sekretärin des Freundes organisierte unsere Flüge über ein Reisebüro und die Mitarbeiter*innen des Waisenhauses kümmerten sich darum, dass wir am Flughafen in Uganda abgeholt werden.
Wie sah so ein Arbeits-Tag aus?
Ich war zwei Wochen in dem Waisenhaus in Uganda und habe den Alltag der Kinder begleitet. Morgens haben wir gemeinsam mit den Kindern gefrühstückt. Mittags haben wir meistens Spiele auf einem Sportplatz gespielt und lesen und schreiben geübt. Abends haben wir zusammen gekocht und gegessen.
Wie viel Freizeit hattest du und wie hast du sie genutzt?
Die meiste Zeit waren wir im Waisenhaus. Manchmal konnten wir aber auch shoppen und Ausflüge machen, zum Beispiel zum Victoriasee, wo wir auch Ureinwohner*innen getroffen haben.
Wie war die sprachliche Verständigung?
Im Waisenhaus haben alle Englisch gesprochen. Wenn wir aber zum Beispiel auf dem Markt waren, konnten die Menschen dort nicht Englisch sprechen, sondern Swahili. Da hatten wir immer jemanden dabei, der die Sprache gesprochen und uns geholfen hat.
Was hat dir am meisten Spaß gemacht und was ist dir schwergefallen?
Spaß gemacht hat mir eigentlich alles. Ein Junge im Waisenhaus hat uns erzählt, dass es sein größter Wusch ist, in eine Schule zu gehen. Wir haben uns gemeinsam mit ihm Internate angeschaut und haben auch eins gefunden, wo wir ihn angemeldet haben. Es war sehr schön zu sehen, wie er sich darüber gefreut hat. Es war allerdings auch hart zu sehen, dass im Waisenhaus 30 Betten in einem Raum waren und es relativ unhygienisch war. Es fiel mir schwer, die vielen kranken Kinder zu sehen und zu erfahren, wie sie dort leben müssen.
Was waren deine wichtigsten Erfahrungen, was hast du für dich persönlich mitgenommen?
Ich habe mitgenommen, dass man mehr schätzen soll, was man hat. Die Menschen dort leben unter ganz anderen Umständen.
Welchen Tipp hast du an Schüler*innen, die sich überlegen, ein Hilfsprojekt zu machen?
Man sollte das gut mit der Schule abklären. Bei mir war das auch kein Problem. Und man sollte sich dort auch etwas verständigen können. Wenn man die Möglichkeit hat, sollte man so ein Projekt auf jeden Fall machen.