Wie entstand unsere Demokratie – und was können wir heute tun, um sie zu stärken? Wie entwickelte sich in Athen eine Hochkultur, die politische und philosophische Ideen auf völlig neue Weise zu denken wagte? Und was bedeutet eigentlich ein glückliches Leben? Diesen großen Fragen gingen 19 Schüler*innen auf ihrer Studienfahrt nach Athen nach – und fanden dabei nicht nur Antworten in der Geschichte, sondern auch viele Anregungen für die Gegenwart.
Vom 6. bis 10. Oktober reisten die Schüler*innen, begleitet von Saskia Schwarz und Andreas Riesterer, im Rahmen der Projektwoche „Fliegendes Klassenzimmer“ in die griechische Hauptstadt. Bereits am Dienstag stand eine historische Stadtführung rund um die Akropolis auf dem Programm. Unser griechischer Guide Thomas führte uns nicht nur durch die steinernen Zeugen der Antike, sondern auch durch die überraschend engen Verflechtungen zwischen Griechenland und Deutschland.

„Die deutsche Philosophie um Hegel und Nietzsche hat das Selbstverständnis der Griechen im 19. Jahrhundert wieder geschärft“, erklärte Thomas. Auch in den Werken Goethes – etwa in Iphigenie auf Tauris oder der Hymne Ganymed – spiegle sich seine tiefe Faszination für die griechische Mythologie und das Theater wider. Einen weiteren wichtigen Beitrag zur Erforschung der Antike leisteten die deutschen Archäologen Wilhelm Dörpfeld und Heinrich Schliemann. „Dem Enthusiasmus dieser Forscher ist es zu verdanken, dass viele antike Orte, allen voran die Akropolis, so gut dokumentiert und zugänglich sind“, betonte Thomas.

Am Mittwoch ging es dann hinauf zur Akropolis – dem Herzstück der antiken Stadt. Von hier oben blickt man weit über Athen hinaus bis zum Hafen von Piräus. „Seit über 3000 Jahren ist dies ein Ort, an dem die Verehrung der Götter und strategische Kriegsführung Hand in Hand gingen“, erläuterte unsere Führerin Asimena. Ein besonderes Highlight der Exkursion war die GFS von Jeremy Bährle, der direkt auf der Akropolis die Philosophie Epikurs vorstellte. „In Epikurs Schule waren sogar Frauen willkommen – ein absolutes Novum zu dieser Zeit!“, erklärte Jeremy. Anschließend diskutierten die Schüler*innen unter den Säulen des Parthenon, wie sich Epikurs Gedanken über Luxus und Glück auf heutige Themen wie Social Media übertragen lassen.

Weitere Stationen der Studienfahrt waren das Archäologische Nationalmuseum, das Akropolismuseum sowie ein gemeinsamer Nachmittag am Meer – eine wohlverdiente Pause nach so viel geistiger Anregung. Zwischen Geschichte und Gegenwart, Philosophie und Demokratie, antiken Säulen und digitaler Welt – die Studienfahrt nach Athen zeigte eindrucksvoll, dass die Fragen nach Freiheit, Glück und Verantwortung nichts an Aktualität verloren haben.
