Am 22. Mai sprachen unsere 9.-Klässler*innen mit Bestatterin Simone Scheffczyk übers Sterben und den Tod.
Im Rahmen des Ethikunterrichts hatten sich die Schüler*innen mit dem Thema Tod und Leid auseinandergesetzt. Zum Abschluss der Einheit lud Lehrerin Anita Lemoye Simone Scheffczyk für eine Gesprächsrunde ein.
Simone Scheffczyk, die ursprünglich aus dem betriebswirtschaftlichen Bereich kommt, ehrenamtlich aber bereits viele Jahre in der Trauerbegleitung tätig war, hatte sich im letzten Jahr dazu entschieden, ihren alten Job aufzugeben, um, wie sie selbst sagt, ihre Berufung zum Beruf zu machen und Bestatterin zu werden.
Mit viel Offenheit beantwortete sie die zahlreichen Fragen unserer Schüler*innen und gab Einblicke in ihren Berufsalltag. Sie erzählte, warum sie sich für den Wechsel in diesen Beruf entschieden hat, was an ihrer Arbeit sie erfüllt und warum es trotz der Allgegenwärtigkeit von Tod und Trauer viele schöne Momente gibt.
Auch darüber, was beim Prozess des Sterbens passiert, sprach Simone Scheffczyk mit den Schüler*innen. Oft bestehe darüber bei Sterbenden und Angehörigen eine große Unsicherheit, das Sprechen darüber könne einen großen Teil der Angst nehmen. Wie sich ihr eigener Blick auf den Tod durch ihren Beruf geändert habe, wollte eine Schülerin von Simone Scheffczyk wissen. Es sei weniger der Blick auf den Tod, der sich geändert habe, als vielmehr die Einstellung zum Leben. “Ich betrachte vieles wertfreier. Ich setze andere Prioritäten, messe vielen Dingen nicht mehr so viel Bedeutung bei und ärgere mich nicht über Kleinigkeiten. Und ich versteife mich auch nicht mehr so sehr auf Zukünftiges. Durch die Beschäftigung mit dem Tod ist mir noch viel bewusster geworden, wie wichtig es ist, im Jetzt zu leben.“
Für die Schüler*innen bot die Doppelstunde viele spannende Erkenntnisse und eine intensive Auseinandersetzung mit einem Thema, das oft verdrängt wird und doch so sehr zum Leben dazu gehört.