Am 19. November 2024 hatten die Schüler*innen der Klassen 13c und 13a des Wirtschaftsgymnasiums die Gelegenheit, Monika Maier von der Deutschen Bundesbank zu hören. Sie ist Mitglied des Stabs der Präsidentin und vertritt die Hauptverwaltung der Deutschen Bundesbank in Baden-Württemberg. In ihrem Vortrag über die wirtschaftliche Lage Deutschlands und die verschiedenen Konjunkturindikatoren gab sie spannende Einblicke in die Mechanismen, die unsere Wirtschaft prägen.

Zu Beginn führte Frau Maier in den Begriff der Konjunktur ein. Anhand des Konjunkturzyklus – bestehend aus Aufschwung, Boom, Rezession und Depression – erklärte sie die dynamische Entwicklung der Wirtschaft um das langfristige Trendwachstum. Sie illustrierte, wie die Produktionsauslastung, Arbeitslosigkeit und Investitionen in den verschiedenen Phasen variieren und welche Rolle dabei die Geldpolitik der Zentralbank spielt.

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Ein zentraler Aspekt des Vortrags war die Einführung in die wichtigsten Wirtschaftskennzahlen, wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), die Inflationsrate und die Arbeitslosenquote. Frau Maier veranschaulichte anhand von Diagrammen, wie diese Zahlen die allgemeine wirtschaftliche Lage widerspiegeln.

Ein besonderes Augenmerk legte Frau Maier auf die Schwächephase der deutschen Konjunktur. Sie erklärte, dass die Industrieproduktion stagniere, hohe Finanzierungskosten und Unsicherheiten die Investitionstätigkeit bremsten, aber von einer schweren Rezession sei nicht auszugehen, da der Arbeitsmarkt stabil bleibe. Dabei betonte sie, dass wirtschaftliche Prognosen oft schwierig sind, da unvorhersehbare Ereignisse die Vorhersagen stark beeinflussen können.

Auf Nachfragen erläuterte Frau Maier, dass die Bundesbank und die Regierung regelmäßig Daten austauschen, wobei die Bundesbank unabhängig bleibt, um fundierte wirtschaftliche Analysen für die Europäische Zentralbank zu erstellen. Sie unterstrich, dass diese Analysen eine wichtige Grundlage für politische Entscheidungen bieten.

Bezüglich der politischen Entwicklungen, wie der Wiederwahl von Donald Trump und der Unsicherheit durch die Auflösung der Ampelkoalition, erklärte Frau Maier, dass eine vorsichtige Einschätzung angebracht sei. Die Zollerhöhungen, die Trump auf Importe aus China und Europa plant, könnten insbesondere exportstarke Branchen wie die Automobil- und Maschinenbauindustrie belasten. Auf der anderen Seite könnten sich aus diesen geopolitischen Spannungen auch Chancen für Deutschland ergeben. Eine strategische Neuorientierung auf alternative Märkte und eine Diversifizierung der Lieferketten könnten wichtige Schritte für die Zukunft sein. 

Ihre klaren Erklärungen und die Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge anschaulich darzustellen, ermöglichten den Schüler*innen ein tieferes Verständnis der wirtschaftlichen Prozesse. Der Vortrag fügte sich nahtlos in das Unterrichtsprogramm ein und bot eine wertvolle Ergänzung zur theoretischen Auseinandersetzung mit der Volkswirtschaftslehre. Mit Applaus bedankten sich die Schüler*innen und Lehrkräfte bei Frau Maier für diese inspirierende und informative Stunde, die sicherlich dazu beitrug, die ökonomische Bildung der Klassen zu vertiefen.

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